Der 3 Monatskurs neigt sich dem Ende. Während wir im September und Oktober viel Glück mit Wetter hatten und viele Stunden auf dem Reitplatz mit Turnen, Laufen & Spielgeschichten verbringen konnten, so war der November etwas nasser und lud zu gemütlichen Theorie und Bastelnachmittagen ein. Für die Kinder steht fest "wir kommen wieder" und auch Harry werden die freundlichen Mädchen fehlen. Im Frühjahr 2025 startet der nächste Kurs. Vielleicht heißt es dann "Willkommen zurück und auf ins nächste Pferdeabenteuer"!
Wir hatten bestes Sommerwetter mit viel Sonnenschein. Die noch etwas schüchternen Kinder wurden am Parkplatz in Empfang genommen. Bestens ausgestattet von den Eltern. Die Gummistiefel brauchten wir zum Glückt nicht.
Die Kleingruppe von drei Kindern machte sich auf den Weg, um in den Pferdesommertat zu starten. "Wir sind aber weniger Kinder heute" sagte das achtjährige Mädchen. "Ja das stimmt, eine ganz kleine Gruppe heute. Wie findest du das?" fragte ich zurück. "Irgendwie schon gut." entgegnete sie noch etwas schüchtern lächelnd.
Von den ersten Pferden wurden wir bereits am Tor begrüßt. "Das ist ein Schimmel!" sagte der sechsjährige Junge freudig. "So nennt man weiße Pferde! Das ist meine liebste Farbe bei Pferden!". Bevor es also in den Gruppenraum, dem Reiterstübchen ging, nahmen wir uns Zeit, um die Nase des Schimmels ausgiebig zu streicheln. Noch etwas schüchtern aber voller Begeisterung für das große Tier versuchten alle drei Kinder die Nase des großen Pferdes zu erreichen. Das war bei den kleinen Fohlen, die sich sodann näherten schon einfacher. "Bibis Pferd Sabrina hatte auch ein Fohlen. Das war so schwarz wie dieses hier". Scheinbar echte Pferdefans hatten sich für den Pferdesommer angemeldet.
Der Tag startete mit dem ausgiebigen Putzen unseres heutigen Begleiters "Harry". Über das Bemalen mit Fingerfarbe freuten sich die jungen Besucherinnen und der Besucher sichtlich. Es wurden fleißig viele bunte Punkte, flecken, Regenbögen und Herzen auf Harry gepinselt. Dann ging es über den Feldweg in den Wald. Abwechselnd erkundeten alle abwechselnd mal auf dem Pferd, mal zu Fuß den Wald und hielten Ausschau nach Rehen.
Mit bunten Tüchern wurde Harry Runde um Runde, die jedes Kind reiten durfte weiter bunt verschönert. Gar nicht so leicht, die bunten Tücher mit Wäscheklammern in seiner Mähne zu befestigen, während man auf seinem Rücken sitzt. Eine kleine motorische Übung, die ein Pferd mit wehender, bunter Mähne zur Belohnung hatte.
So ein Ausritt macht müde. Hungrig ging es nach dem Ritt zum Mittagessen. Gestärkt danach wurden Hufeisen Traumfänger gebastelt, während auch Harry seine Mittagspause hatte. Der Tag verging wie im Fluge.
Dabei hatten sich alle noch gewünscht noch einmal reiten zu können und mal ganz alleine ein Pferd zu führen. Das sollte der Abschluss sein! Stolz führten alle Kinder ihr Ferienpferd auf dem Reitplatz. Die einen fühlten sich wohler, wenn er neben ihnen ging, die anderen schritten strammen Schrittes voran , als hätten sie nie etwas anderes getan.
"Woher weißt du, dass er dir folgt, wenn du ihn nicht siehst?" Fragte ich dem sechsjährigen Jungen. "Ist doch klar - Ich spüre seinen Atem in meinem Rücken".
Und das ist es was der Umgang mit dem Pferd bietet: Fühlen auf verschiedenen Ebenen. Auf dem Pferd oder auch von unten am Boden. Das Fühlen auf dem Pferd wurde nochmal besonders intensiv, als die Kinder zum Abschluss einen Ritt ganz ohne Sattel und Gurt, auf dem bloßen Pferderücken wagten. Nach ersten Unsicherheiten "Tut es ihm nicht weh, wenn ich mich an seiner Mähne festhalte?", die zeigten, wie wichtig den Kindern ein guter Umgang mit ihrem Ferienpferd war, trauten sich alle zum Schluss sogar während Harry stand freihändig auf dem Pferd zu sitzen oder sich gemütlich auf dessen Rücken zu legen. Zum Schluss wurde über die "Poporutsche" abgestiegen. "Was? Das geht?" - Ja bei einem gut ausgebildeten, ruhigen (Therapie)pferd ist das kein Problem!
Beim Freispiel und springen über Pferdehindernisse verging das Warten auf die Eltern dann auch wie im Flug. Ein gelungener pferdestarker Ferientag mit lauter grinsenden Kindern ging zu Ende.
Das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten als Bundesfachverband für pferdgestützte Therapie, Förderung und den Pferdesport für Menschen mit Behinderung, stellte 2022 die Bereiche des Therapeutischen Reitens in neuem Design dar.
Die Förderungen bei Cavalluppo Feuerpeil verorten sich im pädagogischen Teilbereich des Therapeutischen Reitens. Die Angebote umfassen die Pferdgestützte Heilpädagogik und Pferdgestützte Pädagogik. Die Pferdgestützte Pädagogik hat dabei Lernprozesse und die Heilpädagogik Entwicklungsförderung und die Bewältigung von belastenden Lebensumständen im Fokus.
Die Pferdgestützte Heilpädagogik richtet die Planung der Maßnahme an den individuellen Bedarfen und Zielen der einzelnen Klient*innen aus. Die Planung wird anhand einer vorangegangenen Auftragsklärung ausgerichtet. Dies beinhaltet die Erstellung einer Anamnese, den Anliegen aller Beteiligten und auf Grundlage der Beobachtungen er Fachkraft, wird im Verlauf der ersten Einheiten ein Auftrag festgelegt, dessen Fortschritt anhand von Zielen stets überprüfbar ist.
Die Pferdgestützte Pädagogik ist in ihrer Ausrichtung projekt- und themenorientiert. In Kleingruppen wird sich mit dem Partner Pferd an Themen aus vorher festgelegten Schwerpunkten oder dem Lernbedarf der Kleingruppe orientiert. Dabei sind den Themen keine Grenzen gesetzt.
Gleichgewicht, Konzentration, Lesen, Schreiben & Rechnen oder Teambuilding können Themen der pferdgestützten Pädagogik sein. Dabei steht stets das Thema und dessen Vermittlung über das Pferd und keine reitsportlichen Ziele im Vordergrund.
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